Dienstag, 6. März 2007

Sobre Sto. Domingo

Jetzt bin ich schon ein bisschen über ein Monat hier und hab mittlerweile, glaub ich zumindest, einen ganz guten Überblick über Sto. Domingo. Hab beschlossen euch ein bisschen was über den Ort und seine Leute zu erzählen.

Sto. Domingo, oder eigentlich Sto. Domingo de los Colorados, liegt westlich von Quito (ca. 3 Std. mit dem Bus zu erreichen) in einer Höhe von ca. 500 m (im Vgl. Quito liegt ca. auf 3000 m). Es liegt somit an Beginn der Costa. Sto. Domingo ist kein sehr schöner Ort, er beeindruckt nicht durch seine Bauwerke, durch seine Sehenswürdigkeiten, durch seine Sauberkeit – hat eigentlich auch keine besondere Ausstrahlung (zumindest auf den ersten Blick nicht) – es ist eher eine Stadt, in der sich alles sammelt – ich finds sehr multikulturiell – hier sind sowohl Leute mit indigenen Einschlag, spanischen Ursprungs, aber auch Schwarze zu finden – es gibt hier eine schöne Mischung von all diesen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen – aber es gibt hier, auch wenn weniger extrem wie in Quito ein, ein starkes Gefälle zwischen arm und reich – es gibt hier Gebiete, wo wirklich arme Leute wohnen, die sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben, aber auch Leute, denen es wirklich gut geht, die z.B. genug Geld haben, um im Lxuseinkaufszentrum sich mit Sachen einzudecken (wir gehören eindeutig zu dieser Gruppe) – man hat hier manchmal das Gefühl, dass alles nicht zusammenpasst –z.B. das Nobeneinkaufszentrum (Pasejo Shopping, wo auch ein Kino und einen Restaurantbereich gibt), passt irgendwie überhaupt nicht zum restlichen Bild des Ortes – bzw. stimmt eigentlich das nicht ganz, denn eigentlich gibt es gar kein typisches Sto. Domingo – oder vielleicht macht gerade Sto. Domingo dieses samosurium aus allem möglichen aus – man hatt auf jeden Fall hier den Eindruck, dass hier überall Häuser stehen, wos möglich ist und nachdem hier noch ein bisschen hügelig ist und es hier ordentliche Graben gibt – sind eben dazwischen gegrünte Teile, wo dann Bananen und diverse andere Pflanzen wuchern (die große Ausnahme soll aber der botanische Garten sein – den hab ich allerdings noch nicht geschafft) – es gibt dadurch eine Menge Umfahrungen – man weicht einfach diesen natürlichen Hindernissen aus und baut einfach drum herum

Was mir hier aber wirklich taugt, ich muss zugeben, dass hat wirklich dieses erste Monat gebraucht, ist nicht das Sto. Domingo der Ort, sondern die Leute mit denen ich zu tun hab – mein Eindruck von der FASCA und den Leuten, die diese bilden, die für sie arbeiten, ist ein total guter – viele meiner Kollegen sind hier sehr, sehr engagiert – und wenn auch vieles hier für einen „Europäer“ wie mich, der gewohnt ist, vieles zu planen oder zu organisieren und das dann auch „schnell“ durchzuziehen, nicht ganz leicht verständlich ist bzw. erst auf den zweiten Blick erkennbar wird – man lernt hier auf jeden Fall flexibel zu sein und vieles lockerer zu nehmen (das nimmt, glaub ich wirklich jeder, der hier ein Zeitel verbracht hat, mit) - so macht vieles wirklich Sinn und hat Hand und Fuß und viele Dinge dauern hier viel länger, aber irgendwann gelingt dann doch und es geht wieder ein Stückchen weiter – ich hab z.B. letzten Fr eigentlich durch Zufall herausgefunden (sie haben nämlich versucht, zwei Patientenliegen in Maria Elenas Auto zu verstauen und ich hab dabei geholfen, damit sich wirklich ausgeht und bin dann zum Ausladen einfach mitgefahren), dass das Zentrum, in dem ich arbeite eine Art Zweigstelle in einem Armenviertel hat, und einmal pro Woche gibt’s dort ärztliche Versorgung – für diese Arbeit gibt es z.B. einige Ärzte-Voluntaria (sprich Ärzte, die ehrenamtlich arbeiten) und ein paar Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen  man sieht hier so ein deutliches Bemühen, die Lage der Leute zumindest ein bisschen zu lindern, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind, dass einfach jemand Interesse zeigt und versucht ihre Situation wenigsten ein bisschen zu verbessern - was für mich auf jeden Fall genial ist, dass ich diese Woche am Donnerstag oder Freitag mit Maria Elena (einer der Sozialarbeiterinnen) mitfahren darf, um Leute, die aus irgendwelchen Gründen nicht ins Zentrum kommen können, zu besuchen und mit ihnen zu arbeiten (z.B. Strategien zu finden) – lt. Daniel der letzte Woche mit war, werden die Leute ca. bis zu 2 Jahren, nach der „Erstversorgung“ im Zentrum (auf welche Art auch immer diese war) betreut  wird sicher sehr spannend, aber auch sehr hart.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass man hier neben all dem vielen Regen, der nicht immer leicht zu verkraften ist, dem Ort selbst, der mit Sicherheit nicht der schönste ist (komischerweise gibt hier auch nicht viele Touristen – weiß gar nicht warum ;-), hier wirklich schön ist, weil die Leute lässig sind, mit denen wir hier leben.


einer der hauptstrassen in sto domingo


haeuser in der umgebung


der schoenerer, sichere teil von sto domingo


bombulli - unser hausberg


unserer orientierungspunkt - die nichtfertige cathedrale - ist ganz in der naehe unseres hauses


die "gepflegten gruenflaechen in sto domingo


hier wird gebaut, wo platz ist - armes viertel

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