Leute in Sto Domingo

Montag, 25. Juni 2007

Auf der nach den Tschachillas 2

Noemie und ich haben uns am letzten Sonntag zum 2. Mal aufgemacht, die Tschachillas zu suchen – wir sind auf den Quevedo (große Straße) gegangen und haben dort einen Bus bis km 7 genommen – das ist genauer gesagt mitten in der Pampa, irgendwo im nirgendwo – wir haben den Busfahrer gefragt, wie wir gehen müssen und er hat nur gemeint, immer gerade aus bis eine y-Gabelung kommt und auch dann gerade aus  gesagt getan –


strasse auf der wir ausgestiegen sind

wir sind gegangen und gegangen - zuerst auf einer asphaltierten Straße quer durch die Bananenplantangen, dann weiter auf einem Schotterweg – immer gerade aus, in der Hoffnung auf die Y-Kreuzung oder einen entscheidenden Hinweis – die Y-Kreuzung ist niemals gekommen, aber dafür ein Zeichen, genauer gesagt ein Schild mit einem Hinweis drauf


unsere erste hinweistafel


nach der aspaphaltstrasse kam die schotterstrasse


und unser 2. hinweisschild

und ich muss zugeben, es kam gerade rechzeitig, denn wir waren uns schon gar nicht mehr sicher, ob wir richtig waren – denn in Ecuador bekommt man auf jede Frage eine Antwort – die Frage ist nur ob sie richtig ist! – diesmal hat aber Gott sei Dank zumindestens halbwegs gepasst, denn wenn man von den Detailinfos (Y-Kreuzung) und der Zeitangabe (10 min) absieht, hab sie uns sogar eine richtige Info gegeben ;-)  nach ca. einer 30-45 min des Gehens haben wir dann das Tschachilla Museum gefunden und auch besichtigt – (es waren sogar 2 Busladungen anderer Leute da) – es ist klein aber fein – man kann sich einen typischen Tschachilla Ort mit all seinen besonderen Plätzen („Apoteke mit Sauna“, wo sie ihre Heilkräuter brauen; heilige Stelle für ihre Zeremonien,…)  war schon interessant es gesehen zu haben, vor allem, weil wir ja doch ein Zeitel hier gelebt haben – hat schon gut gepasst!!


der beweis, das wir wirklich dort waren ;-)

P.S.: das war das erste Mal, dass wir das weniger als die „Einheimischen“ gezahlt haben – es waren nämlich Leute (Studenten) aus Cuenca da, die 15 $ Eintritt bezahlt haben, wir mussten nur 3 $ blechen – hatten aber auch kein Essen dabei (das war aber auch höchsten 1 $ Wert)  die Tschachillas wissens schon wies sie machen ;-)

Samstag, 16. Juni 2007

Voluntariat in Ecuador - Entwicklungshilfe - meine Sicht der Dinge

Ich hab in der letzten Zeit viel drüber nachgedacht, über mein Voluntariat hier und ob, dass was ich hier mach, auch Sinn macht oder ob es eigentlich ein Blödsinn war bzw. sinnlos. Und das schöne dabei ist, dass ich diese Frage ganz eindeutig für mich beantworten kann, hat gepasst und auch Sinn gemacht – ich bin froh, dass ich meine Aufgabe hier gefunden hab (hatt ja ein bisschen gebraucht, bis ichs gecheckt hab) – meine Aufgabe hier war und ist: den Müttern, die mit ihren kranken Kinder hier her (ins CRN) kommen, das Leben zu versüßen, mit ihnen Sachen zu machen, sie zu motivieren, nicht nur den ganzen Tag faul in der Gegend rumzusitzen – oder einfach Zeit für sie zu haben und ihnen so gut wies geht auch mal die Kinder abzunehmen, dass sie auch ein bisschen Zeit für sich haben. Und das dürft mir auch wirklich gut gelungen sein, denn die Stimmung ist meisten wirklich gut, wir haben wirklich viel Spaß und zur Zeit bekomm ich auch jede Menge total liebe (oft auch sehr kitschige) sms von den Mamis, wie super und lieb ich doch bin (man könnt richtig eingebildet werden)  hat schon gepasst
Und ich hab auch den Eindruck, dass Kathrin, Elisabeth und Johanna ihre Aufgabe hier gefunden haben und ihre Sache super gemacht haben bzw. noch machen.
Ich glaub, wir können alle von uns behaupten, dass wir uns auf das Leben hier eingelassen haben, versucht haben zu verstehen, worum die Leute die Sachen so oder so zu machen. Es ist uns nicht immer sehr leicht gefallen, weil der ecuadorianische Ansatz doch in vielen Dingen ganz anders ist als der europäische – in Ecuador agieren und arbeiten die Leute viel emotionaler als wir das gewohnt sind (z.B. wenn sie heute Lust haben, machen sie eine Charla (Informationsveranstaltung), wenn nicht, dann eben nicht  in manchen Wochen sind nur 1-2 Charlas und in anderen z.B. in dieser gleich 7) – viele Dinge sind daher für uns nicht klar nachvollziehbar, nicht durchschaubar – man hat auch manchmal den Eindruck, dass ihnen die Sachen nicht wichtig sind, dass es einfach egal ist – aber auf der anderen Seite hauen sie sich dann wieder voll rein und man schmilzt richtig dahin, weil sie so lieb sind  mittlerweile hab ich manchmal den Eindruck, dass sie ein ganz anderes Zeitempfinden haben, einen ganz anderen Lebensrhythmus und dass mein und ihr Rhythmus ab und zu harmonisch schwingt und sich verstärkt und dann aber wieder gegengleich, destruktiv.
Aber ich glaub, dass genau, dass Erkennen, dass dies so ist, das wichtige war oder ist, um ihnen auch helfen zu können. Ich bin z.B. der ganz festen Überzeugung, dass Entwicklungshilfe nur dann möglich ist, wenn man sich die Zeit nimmt, die Leute und das Land kennenzulernen, um das Potential des Landes ausschöpfen zu können – nur, wenn man das macht, wird die Hilfe fruchten – im Fall von Ecuador bin ich mir z.B. sicher, dass sich die Leute nichts aufzwingen lassen – vielleicht auf kurze Sicht, um das Geld für das Projekt zu bekommen, aber ganz sicher nicht auf lange Sicht – sie ziehen schon ihr Ding durch  man muss sozusagen ihr Ding finden – erst dann ist wirklich eine Änderung möglich.
Ich glaub, dass z.B. die beiden amerikanischen Voluntaria, die wir hier kennenlernen durften (sind beide wirklich nett) und die sogar für 2 oder 2 ½ Jahre hier sind, nicht wirklich was weiterbringen werden, weil sie zum einem immer Versuchen ihr bzw. dass System vom Peace Corp, den Ecuadorianer aufzuzwingen und sich nicht die Mühe machen, die Schätze und das Potential der Leute auszuschöpfen und ihr System zu adaptieren und zum anderen oft einfach von oben herab agieren und man oft nicht den Eindruck hat, dass ihnen, dass sie tun wirklich was bedeutet, für sie einen Wert hat (Herz fehlt ein bisschen) – hab einfach den Eindruck, dass sie nicht wirklich ihre Aufgabe hier gefunden haben und immer auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen und nicht wirklich fertig machen – aber wie gesagt, ist nur mein Eindruck, vielleicht stimmts auch gar nicht.

Hab auf jeden Fall in den letzten für mich herausgefunden, dass es wichtig ist, sich auf das Land einzulassen, in dem man lebt und dass es noch wichtiger ist seine Aufgabe zu finden, damit man auch zufrieden und glücklich werden kann. Hab das Gefühl, dass ich dadurch dass ich mich drauf eingelassen hab, reich beschenkt worden bin – und ich weiss auch, obwohl ich nicht in Ecuador leben will (für eine längere Zeit), so Ecuador doch wirklich ein sehr, sehr reiches und schönes Land in jedem Sinne ist.

Dienstag, 6. März 2007

Sobre Sto. Domingo

Jetzt bin ich schon ein bisschen über ein Monat hier und hab mittlerweile, glaub ich zumindest, einen ganz guten Überblick über Sto. Domingo. Hab beschlossen euch ein bisschen was über den Ort und seine Leute zu erzählen.

Sto. Domingo, oder eigentlich Sto. Domingo de los Colorados, liegt westlich von Quito (ca. 3 Std. mit dem Bus zu erreichen) in einer Höhe von ca. 500 m (im Vgl. Quito liegt ca. auf 3000 m). Es liegt somit an Beginn der Costa. Sto. Domingo ist kein sehr schöner Ort, er beeindruckt nicht durch seine Bauwerke, durch seine Sehenswürdigkeiten, durch seine Sauberkeit – hat eigentlich auch keine besondere Ausstrahlung (zumindest auf den ersten Blick nicht) – es ist eher eine Stadt, in der sich alles sammelt – ich finds sehr multikulturiell – hier sind sowohl Leute mit indigenen Einschlag, spanischen Ursprungs, aber auch Schwarze zu finden – es gibt hier eine schöne Mischung von all diesen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen – aber es gibt hier, auch wenn weniger extrem wie in Quito ein, ein starkes Gefälle zwischen arm und reich – es gibt hier Gebiete, wo wirklich arme Leute wohnen, die sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben, aber auch Leute, denen es wirklich gut geht, die z.B. genug Geld haben, um im Lxuseinkaufszentrum sich mit Sachen einzudecken (wir gehören eindeutig zu dieser Gruppe) – man hat hier manchmal das Gefühl, dass alles nicht zusammenpasst –z.B. das Nobeneinkaufszentrum (Pasejo Shopping, wo auch ein Kino und einen Restaurantbereich gibt), passt irgendwie überhaupt nicht zum restlichen Bild des Ortes – bzw. stimmt eigentlich das nicht ganz, denn eigentlich gibt es gar kein typisches Sto. Domingo – oder vielleicht macht gerade Sto. Domingo dieses samosurium aus allem möglichen aus – man hatt auf jeden Fall hier den Eindruck, dass hier überall Häuser stehen, wos möglich ist und nachdem hier noch ein bisschen hügelig ist und es hier ordentliche Graben gibt – sind eben dazwischen gegrünte Teile, wo dann Bananen und diverse andere Pflanzen wuchern (die große Ausnahme soll aber der botanische Garten sein – den hab ich allerdings noch nicht geschafft) – es gibt dadurch eine Menge Umfahrungen – man weicht einfach diesen natürlichen Hindernissen aus und baut einfach drum herum

Was mir hier aber wirklich taugt, ich muss zugeben, dass hat wirklich dieses erste Monat gebraucht, ist nicht das Sto. Domingo der Ort, sondern die Leute mit denen ich zu tun hab – mein Eindruck von der FASCA und den Leuten, die diese bilden, die für sie arbeiten, ist ein total guter – viele meiner Kollegen sind hier sehr, sehr engagiert – und wenn auch vieles hier für einen „Europäer“ wie mich, der gewohnt ist, vieles zu planen oder zu organisieren und das dann auch „schnell“ durchzuziehen, nicht ganz leicht verständlich ist bzw. erst auf den zweiten Blick erkennbar wird – man lernt hier auf jeden Fall flexibel zu sein und vieles lockerer zu nehmen (das nimmt, glaub ich wirklich jeder, der hier ein Zeitel verbracht hat, mit) - so macht vieles wirklich Sinn und hat Hand und Fuß und viele Dinge dauern hier viel länger, aber irgendwann gelingt dann doch und es geht wieder ein Stückchen weiter – ich hab z.B. letzten Fr eigentlich durch Zufall herausgefunden (sie haben nämlich versucht, zwei Patientenliegen in Maria Elenas Auto zu verstauen und ich hab dabei geholfen, damit sich wirklich ausgeht und bin dann zum Ausladen einfach mitgefahren), dass das Zentrum, in dem ich arbeite eine Art Zweigstelle in einem Armenviertel hat, und einmal pro Woche gibt’s dort ärztliche Versorgung – für diese Arbeit gibt es z.B. einige Ärzte-Voluntaria (sprich Ärzte, die ehrenamtlich arbeiten) und ein paar Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen  man sieht hier so ein deutliches Bemühen, die Lage der Leute zumindest ein bisschen zu lindern, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind, dass einfach jemand Interesse zeigt und versucht ihre Situation wenigsten ein bisschen zu verbessern - was für mich auf jeden Fall genial ist, dass ich diese Woche am Donnerstag oder Freitag mit Maria Elena (einer der Sozialarbeiterinnen) mitfahren darf, um Leute, die aus irgendwelchen Gründen nicht ins Zentrum kommen können, zu besuchen und mit ihnen zu arbeiten (z.B. Strategien zu finden) – lt. Daniel der letzte Woche mit war, werden die Leute ca. bis zu 2 Jahren, nach der „Erstversorgung“ im Zentrum (auf welche Art auch immer diese war) betreut  wird sicher sehr spannend, aber auch sehr hart.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass man hier neben all dem vielen Regen, der nicht immer leicht zu verkraften ist, dem Ort selbst, der mit Sicherheit nicht der schönste ist (komischerweise gibt hier auch nicht viele Touristen – weiß gar nicht warum ;-), hier wirklich schön ist, weil die Leute lässig sind, mit denen wir hier leben.


einer der hauptstrassen in sto domingo


haeuser in der umgebung


der schoenerer, sichere teil von sto domingo


bombulli - unser hausberg


unserer orientierungspunkt - die nichtfertige cathedrale - ist ganz in der naehe unseres hauses


die "gepflegten gruenflaechen in sto domingo


hier wird gebaut, wo platz ist - armes viertel

Sonntag, 4. März 2007

Nest deutscher Voluntaria

Hab euch ja schon erzählt, dass es in Sto. Domingo eine deutsche Volunataria gibt, Birgit, mit der wir z.B. letzte Woche in La Perla waren. Letzte Woche hat sich herausgestellt, dass Sto. Domingo ein richtiges Nest für deutsche Voluntaria ist – die Zahl hat sich seit letzter Woche verfünfacht  seit Di sind Daniel (mit dem ich auch zusammenarbeite) und Barbara da und seit Do sind Elisabeth und Johanna wieder aus Bolivien zurück – haben diese Tatsache gestern Abend gleich ausführlich gefeiert und sind gemütlich in einer Bar tanzen gewesen – das war echt lässig – war wirklich lustig – mir haben nur die 3 Ecuadorianer, die Birgit auch eingeladen hatte leid getan, denn es war eine klare deutsche Dominanz beim Sprechen zu bemerken – aber tanzen ist ja Gott sei Dank international ;-)

Ich versteh mich auf jeden Fall mit Daniel, Barbara (die leider nur für 2 ½ Wochen da ist) und mit Elisabeth total gut – sind wirklich total liebe Leute  die nächsten Monate werden sicher total super und sehr, sehr lustig – haben auf jeden Fall ausgemacht, dass sie nächste Woche am Abend mal zum Palatschinken Essen vorbeikommen (mit Früchten und Nutella oder Marmelade mmmhhhh!) – da ist schon ziemlich lässig, dass wir ein Haus für uns haben und tun und lassen können war wir wollen und das wir öfters Gäste haben ist Gott sei Dank für Lucia auch kein Problem (ich glaub sie sieht das recht locker)  für Kathrin und mich kommen auf jeden Fall sehr lässige Zeiten auf uns zu

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