Finds eigentlich selber im Moment ziemlich unpackbar, wie schnell die Zeit hier vergangen ist und ich jetzt eigentlich nur noch 3 Wochen in Sto. Domingo zum Arbeiten bin – unglaublich aber wahr.
Gefühlsmässig bin ich zu Zeit ein bisschen hin und hergerissen, weil ich ja noch ein paar Ideen hab, die ich fertig bringen will und dafür eigentlich nicht mehr viel Zeit ist und auf der Seite bin ich eigentlich ganz froh, dass es nur noch ein paar Wochen sind, denn ich freu mich schon sehr auf meinen Besuch, der dann kommt und alles danach. Außerdem gibt’s im Moment ein paar Sachen, die mich hier ein bisschen (sehr) nerven und das nur noch 3 Wochen sind, sind auch die ganz leicht zu ertragen und ich muss nicht mehr total viel Energie reinstecken, um sie zu ändern – kann mich dadurch mehr auf das wesentliche, die Mamis und ihre Kinder konzentrieren und das ich glaub ich gut so.
Wollt euch noch ein bisschen erzählen, was ich so die nächsten Wochen noch so alles vorhab in Sto. Domingo. Der erste ist die letzte Wochen noch so richtig mit dem Mamis und Kinder zu genießen. Dann möchte ich mein DVD Projekt noch soweit zum Laufen kriegen, dass ich dann in Ö fertig machen kann (dass ich sicher noch die meiste Arbeit, weil man hier auch ständig dran sein muss, dass die anderen sozusagen ihre „Arbeit“ tun und z.B. die Texte, die reinkommen sollen, durchlesen oder noch Ideen einbringen – bin auf jeden Fall ganz stolz, dass ich meinen Teil, was die Texte betrifft, letzte Woche fertig gekriegt hab – hier fehlt nur noch eine Kleinigkeit (wofür nicht so eine gescheite Verkühlung und ein paar Tage im Bett gut sind hab zumindestens meine kopfwehfreien Stunden gut genutzt ;-) wenn ich in den nächsten Tag (hoffentlich morgen, das ok für die Texte krieg – geht’s nächste Woche fleißig ans Fotografieren und Charlas machen.
Dann möchte ich fürs CRN in den letzen verbleibenden Wochen noch ein Set Handpuppen basteln und mit Noemie an unserem letzten gemeinsamen Freitag eine kleine Theateraufführung machen ich glaub so was hats hier noch nie gegeben – hab in den letzten Wochen schon mal Puppen mit den Müttern gemacht, aber das gute oder auch blöde daran ist, dass sie die gebastelten Sachen ja am Fr mit nach Hause nehmen und dadurch keine Puppen hier bleiben – das hat ihnen aber Riesenspaß gemacht und auch den Kinder hats getaugt, weil die älteren mithelfen konnten und auch das Spielen danach.
Ja und das wars eigentlich schon – glaub, damit bin ich eh ziemlich eingedeckt ;-) – möchts ja nicht so stressig haben, wie vor meiner Abreise hier.
Freizeitmässig hab ich im Moment nicht so viele Pläne, zumindestens was das Reisen betrifft – lass es einfach auf mich zukommen – genieß im Moment richtig auch mal in Sto. Domingo zu bleiben und zu faulenzen, zu lesen oder auszuschlafen – außerdem gehen ja ab Ende nächste Woche das Stadtfest von Sto. Domingo los und da geht ja hoffentlich so und so die Post ab – hab auf jeden Fall schon eine Einladung von Diana meiner Chefin zum Schauen der Umzüge von ihrer Dachterrasse aus ;-)
Zum Schluss noch eine kleine Randbemerkung: Noemie und ich haben letzte Woche in Sto. Domingo eine Tae-kwon-do Schule entdeckt (bzw. hats uns eine Bekannte, die immer zum Mittagsessen ins CRN kommt vermittelt), in der wir gratis trainieren dürfen – uns taugts beiden so, dass wir beschlossen unseren WE diese Woche auf einen Tag zu reduzieren und am Sa nochmals trainieren zu gehen ist voll super (und ich bin, dass ich jetzt nicht als totaler Schlaffi wieder zurückkomme ;-)
Bettistrip - 14. Jun, 01:38
Kurz bevor Kathrin nach Hause gedüst ist, waren wir noch in Mitad del Mundo (direkt am Äquator) – war wirklich schön :-)
wir zwei am aequator
kathrin "steht" auf dem aequator
ich auch :-)
wir wollen unseren letzten gemeinsamen tag ein bisschen begiessen oder wenn einem sonst schon nicht fad im schaedel ist :-)
Bettistrip - 3. Jun, 23:20
Weiß ich hink ein bisschen nach mit meinen Beiträgen, aber die letzten Wochen war ein bisschen viel los, weil ja Kathrin letzten Freitag wieder nach Österreich gedüst ist und wir noch das ein oder andere vorgehabt haben jetzt wo ich so ganz „allein“ in Sto. Domingo hock, hab ich mir gedacht, ich könnt euch mal was von meinen Eindrücken von der Semana Social erzählen.
Die Semana Social ist eine Konferenz, die von der Kirche veranstaltet wird, um über die sozialen Belange des Landes zu hören und zu diskutieren – sie war ziemlich gut besetzt – es hat Vorträge von hohen Tieren der Kirche (Bischöfen, Direktoren der diveresen Pastoral Socialen), Vertreter einzelner Ministeria, Uniprofessoren und Vertreter der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppe gegeben – also ein kunterbuntes Allerlei
Die Semana Social war in 3 Teile gegliedert: Politik, Wirtschaft und Kultur – zu allen Teilen gab zuerst Vorträge, dann Foren, die man wählen konnte, wo Spezialthemen behandelt wurden und dann gabs noch Mesa de Trabajo, wo man die Möglichkeit hatte mitzudiskutieren und mitzugestalten (zu den Vorträge und Foren konnte man „nur“ Fragen stellen) Ziel war es alle Beiträge, zu einem Papier zusammenzufassen, die dann der Regierung übergeben werden soll, um die ein oder andere Idee in die neue Verfassung aufzunehmen, denn die Ecuadorianer sind im Moment zum 19. Mal dran ihre Verfassung neu zu gestalten.
Für mich war die Woche sehr spannend, weil ich nicht wirklich viel Ahnung über die derzeitige politische, wirtschaftliche Situation in Ecuador hatte und sie mir auch aufgezeigt hat, wie wir in Österreich eigentlich auf der Insel der Seeligen leben, mit einer großen politischen und sozialen Sicherheit.
Nun aber zu meinen Eindrücken:
Ad Politik:
Correa und seine Leute scheinen gut zu sein – er versucht hier echt die Demokratie auf eine breitere Basis zu stellen bzw. überhaupt einmal eine Basis (Verfassung) zu schaffen, die die Grundrechte und Freiheit des einzelnen sichert. Er versucht auch eine Umstrukturierung der Regierung zu bewirken – hier ist nämlich das Problem, dass „nur“ die Reichen das sagen haben und daher wirtschaftliche Interessen in Vordergrund stehen, die Rechte der einzelnen, der Armen haben keinen besonderen Wert man muss jetzt schön langsam versuchen, durch entsprechende Gesetzgebungen die Regierung und die Gerichtsbarkeit zu trennen, sie funktionell unabhängig zu machen und deren Kompetenzen klar aufzuteilen und dann ein neues Regierungssystem zu schaffen, wo alle Bevölkerungsgruppen (Indigenas, Afro-Ecuadorianer, andere) vertreten sind und mitgestalten können.
Denn im Moment ist die Situation eher so, dass alle kein Vertrauen in die Regierung und in die Politik haben, weil sie den Eindruck haben, dass eh alle korrupt und rassistisch sind – das nur Geld die Welt regiert, dass es praktisch kein soziales System gibt (bis auf Kleinigkeiten, z.B. 30 $/Monat als Unterstützung für Familien) – die sozialen Organisation haben den Eindruck, dass alles was an sozialem hier passiert in ihrer Hand liegt (was zum Teil sicher auch stimmt) – bei der Frage aber, ob sie mit politischen Organisationen (z.B. den Ministerien oder den örtlichen Bürgermeistern zusammenarbeiten, müssen sie verneinen – sie würden ja gern, aber sie haben Angst Macht an korrupte Leute abzugeben versuchts daher nicht einmal
Was mich tief beeindruckt hat, war der Übergang vom ersten zum zweiten Tag – am ersten Tag, war die Rede von neuen Ideen, von Aufbruchstimmung, von vielen guten Ansätzen und am zweiten Tag kam dann die Watschn von den einzelnen Bevölkerungsgruppen (besonders den Indigenas), die sich als Gruppe überhaupt nicht vertreten, nur korrupt und rassistisch behandelt fühlen – sie haben daher beschlossen, nicht aktiv an der neuen Verfassung und anderen politischen Dingen mitzuarbeiten und sozusagen in die Opposition, auf die Straße zu gehen und ihre Rechte durch Demos einzufordern die Frage ist nur: wie will man eine Änderung bewirken, wenn man nicht in der Regierung mitarbeiten bzw. vertreten sein will – kann mir nur schwer vorstellen, dass das Sinn macht
Ad Wirtschaft:
Das perverse an Ecuador ist, dass es eigentlich kein armes Land ist – hat viele Bodenschätze (vor allem Erdöl), es gibt auch jede Menge Exportgüter (wie z.B. Früchte) und könnte auch mit dem Tourismus reich werden – das blöde an der ganzen Sache ist nur, die Verteilung des Geldes – es gibt hier wenige wirklich super reiche und viele, viele sehr arme, die wirklich um tägliche Brot kämpfen
Durch die Tatsache, das Ecuador eigentlich reich ist, haben in den letzten Jahren viele int. soziale Organisationen die Gelder für diverse Projekte gekürzt, weil sie finden, dass die Regierung ihre soziale Pflicht wahrnehmen soll das Problem ist nur leider, dass zu Zeit die politische Lage viel zu instabil ist und es noch viele Jahre dauern wird, bis die Regierung ihre soziale Verantwortung wirklich wahrnehmen kann es baden wieder einmal die Armen aus
Ad Kultur:
Ecuador besitzt wirklich eine große kulturelle Vielfalt, die eigentlich ein Reichtum sein sollte – ist es aber nicht, die Leute empfinden es nicht als solche – es schürt eher das Misstrauen – man spürt nur das der andere, anders ist, fühlt sich benachteiligt – Rassismus spielt hier eine wichtige Rolle ich glaub aber viele dieser Empfindungen sind allein darin begründet, dass man die andere Bevölkerungsgruppe einfach zu wenig kennt, man einfach zu wenig über den anderen weiß – der normale Durchschnittsecuadorianer reist ja praktisch nie (ist einfach kein Geld dafür da) ich kenn viel mehr von Ecuador als die meisten der Menschen, mit denen ich zusammenarbeite (in Sto. Domingo kennen die meisten Sto. Domingo, Quito, ein Stückchen Strand (Pedernales oder Esmeraldas) und wenns gut geht noch Guayaquil) aber nicht mehr
Mich würd nur interessieren, wenn alle Bevölkerungsgruppen, die Aufgabe hätte, ihre Verfassung zu schreiben, ob dann nicht doch viele Punkte doch gleich oder sehr ähnlich wären? (weil Menschenrechte und so)
Hab auf jeden Fall Lust bekommen, bei der neuen Verfassung mitzuarbeiten – nur blöd, dass ich keine Ecuadorianerin bin und auch das „falsche“ studiert hab die nächsten paar Jahre werden auf jeden Fall sehr spannend!
meine Begleiter waren (bzw. die Vertreter von Sto. Domingo de Colorados oder doch lieber STo. Domingo de Columbianos - denn wir waren 3 Ecuadorianer, 3 Columbianer und 1 Oesterreicherin ;-)
jose der vize von der fasca oder was man nicht alles braucht um nicht einzuschlafen
die zwei lustigen schwestern mercedes und jaqueline
carlos, mauro und padre euklides
Bettistrip - 3. Jun, 23:17
diesmal live vom Ort des Geschehens, direkt aus Puerto Lopez, von wo aus die Boote nach Isla de la Plata gehen.
Heute nach fast 4 Monaten war der erste Tag, wo wir den ganzen Tag mit lauter Touristen verbracht haben - wir waren wirklich international (USA, D - wie immer, aber auch Nor, Can, NL) unterwegs - es hat schon laessig begonnen, wir sind naemlich mit einem mittelgrossen Motorflitzer (mit 2 Heckmotoren) Richtung Insel deduest - hatt echt Spass gemacht ;-)
Nach einer kleinen Staerkung gings dann in der prahlen Hitze (richtige Baeume gibts auf der Insel nicht und heut war wirklich schoen (heiss)) los ein Stueckerl bergauf, dann wieder bergab,... - zwischendurch gabs jede Menge Trink- und Fotosstops, denn wir haben jede Menge Blaufusstoelpel, toepelaehnliche Voegel (hab leider schon jetzt vergessen, wie sie heissen) und Albatrosse gesehen - und alles in jeder Variation - allein, gepaart, turtelnd, bruetend, kurz nach dem Schluepfen und 20 d alt - war echt spannend, aber eben auch sehr heiss - wir haben uns alle, dann so nach 3 Stunden auf das kuehle Nass gefreut - denn Abschluss standr noch eine kleine Schnorcheltour am Programm - war ja vorher noch nicht schnorcheln - hat daher kleine Anfangsschwierigkeite mit meinem Atemstueck - hab angfangs keine Luft bekommen, dann jede Menge Luft mit Wasser und am Schluss nur noch Luft ohne Wasser - das Schnorcheln war heut mein echtes Highlight - haben jede Menge verschiedensten Fischarten gesehen, hab auch eine grosse M;uschel entdeckt, die sich bewegt hat, eine Meeresschlange und wenn mich alles taeuscht hab ich sogar einen Aal gesehen (bin mir aber nicht 100 % sicher - aber fuer mich wars einer :-)) - war auf jeden Fall wunder-wunderschoen - und schnorcheln koennt mir wirklich gefallen, moechts irgendwann nochmals machen
diesmal mit Conclusio: trotz langer Hin- und (morgiger) Rueckfahrt hats sich ausgezahlt herzukommen - wenns sich noch irgendwann ausgeht moecht ich nochmals her, denn ab Mitte Juni kann man hier auch Wale beobachten ;-)
highsecurity fahrt zur insel

unsere 1. blaufusstoelpel

blaufusstoelpel von der naehe :-)
es gibt auch andere voegel 1
es gibt auch andere voegel 2 (albatros)
ich war schnorcheln jupie-duuh
Bettistrip - 20. Mai, 03:02
Werd nächste Woche als die Vertreterin der Voluntaria für die FASCA an der Semana Social 2007 (ist eine Woche, wo alle sozialen Organisationen und auch Vertreter des Sozialministeriums oder anderer Ministerien vertreten sind und über soziale Anliegen berichten und diskutieren) in Quito teilnehmen bin schon gespannt, was ich da zu hören bekomm und kann, wenn ich Lust hab, sogar meinen Senf dazuzugeben
Ertapp mich jetzt ab und zu, dass ich spanisch denk und nicht mehr alles vom Deutschen übersetz (hab eh „nur“ 4 Monate dafür gebraucht – fühlt sich gar nicht schlecht an – aber nach wie vor fehlen mir viele, viele Worte ;-)
Die Leute hier hören nur,was sie hören wollen – hab z.B. vor 2 Wochen mit Diana gesprochen und ihr mitgeteilt, dass ich an den Do nicht mehr mitkomm, um an den Infoveranstaltungen in den Ortschaften teilzunehmen – weil ich mich eigentlich entschlossen hab, wieder mehr Zeit mit den Mütter zu verbringen und dort noch einige Ideen verwirklichen will und auch wieder öfters mit Maria Elena mitwollt, um Familien zu besuchen – hat einfach überhört, dann war ich einmal nicht mit, weil sie mir nicht gesagt haben, was sie mich abholen wollen – und danach hab ich mich „rechtfertigen“ müssen, wo ich war und warum ich nicht mitgekommen bin nächstes Mal komm ich doch wieder mit – glaub, es ist einfach ihre Art mir mitzuteilen, dass sie gern wollen, dass ich mitkomm ;-)
Bettistrip - 18. Mai, 00:23
hab 32 Jahre gebraucht, um endlich mal auf einer Titelseite einer Zeitung zu sein - war letzte Woche mit Bild auf der Titelseite der La Hora, einer echten Weltzeitung (Zeitung aus Sto. Domingo) und das Bild hat perfekt zum Artikel gepasst - hatte in Wirklichkeit naemlich ueberhaupt nichts miteinander zu tun - ausser der Name des Dorfes - das Foto wurde naemlich im Zuge eines Infotages ueber Hygiene gemacht und der Artikel handelt ueber Mikrokredite, die die Leute dort erhalten habe --> aber was solls, von solchen Kleinigkeiten muss man einfach absehen - war auf jeden Fall lustig, weil mich ur viele Leute drauf angesprochen haben ;-)
Bettistrip - 15. Mai, 02:01
Wie ich ja schon ein paar Mal erzählt hab, regnet hier in Sto. Domingo ziemlich viel – so auch heute – pünktlich wie eigentlich jeden Tag um 16.00 ist losgegangen – die Variation bei unserem Vieruhrregen ist nur die Stärke und die Dauer – heute war mehr so der Monsuntyp – also volle Kanne mit keiner Option auf baldiges Ende – hab also zuerst beschlossen ein bisschen zu warten, man weiß ja nie – und nachdem sich eine glitze kleine Besserung (gemessen an der Lautstärke des Regens, der auf Dach klopft) hab ich beschlossen loszugehen – erster Plan: ich geh bis zur Chone (nächste große Straße) und nehm dann den Bus – also los auf der Schotterstraße – ab und zu ein Jump über eine der Lacken, dann über wieder großräumiges Umgehen dieser (kann leider nicht meterweit springen) - bin ich bei der Chone angekommen – wollt noch schnell zum AKI (Supermarkt) shoppen bringst also nicht wirklich den Bus zu nehmen 2. Plan doch noch ein Stücken zu Fuß kurzes shoppen im AKI und dann war eh schon wurscht, denn ich war schon naß bis aufs Unterhemd bin weiter zu Fuß
jetzt ist die große Fragen, worum schreib ich euch dass: ganz einfach, weils heut ein bisschen anders war als sonst und zwar hab ich heut zum ersten Mal den Regen genossen, bin nämlich das letzte Stück, als es schon in meinen Schuhen quatschte, gemütlich singend durch die Gegend gehüpft in der Hoffung ein noch weniger tiefes Pfützchen zu erwischen und hab mich drüber abgehaut, dass meine Hose immer schwerer wurde und schön langsam Richtung Knie zu rutschen angefangen hat – hab auch drüber lachen müssen, als die Leute mich ganz verdutzt angeschaut haben
Bettistrip - 2. Mai, 02:31
Kathrin und ich waren dieses WE das erste Mal nur zu zweit unterwegs (kaum zu glauben, aber wahr). Haben beschlossen und mal richtig gut gehen zu lassen und nach Baden von Ecuador zu fahren, nach Banos.
Haben uns am Fr. Nachmittag noch schlau gemacht, wann der letzte Bus fährt, weil wir gehört hatten, dass man gemütlich in der Früh ankommt und dann direkt in die Therme gehen kann (so um 6.00) – das hat zwar nicht ganz gestimmt, denn 1. fährt der letzte Bus um 21.30 (real um 22.00) und er ist dann in Banos um ca. 3.00 (also Mitten in der Nacht) haben diesen Bus trotzdem genommen, denn eine (vielleicht auch mehrere) Thermen öffnen um 4.30 (kein Scherz ist wahr) und das wollten wir unbedingt einmal ausprobieren, wie so ist Mitten in der Nacht in eine Therme zu gehen.
Nach ein paar Stunden schlafen im Bus sind wir so um 3.00 in Banos angekommen – wir haben gerechnet, dass noch was los ist und wir uns die letzten 1 ½ Stunden gemütlich auf einen Cocktail in eine Bar hauen – war zwar nicht ganz so, weil um diese Zeit schon tote Hose in Banos ist (ist ja auch Nebensaison) – wir haben aber noch ein kleines Cafe gefunden, wo wir gemütlich Tee getrunken haben und Karten gespielt haben (Cuarenta – ecuadorianisches Kartenspiel, dass wirklich fast alle hier können) – nach einem kurzem Tratsch mit ein paar Alkoholleichen sind wir dann wirklich um halb fünf ins Bad und ich kann wirklich nur sagen, geil wars und es war eigentlich richtig was los und das Publikum war richtig schön gemischt (altermäßig, ansonsten sind wir als „Gringas“ ziemlich rausgestochen, denn um die Zeit sind sonst nur Ecuadorianer hier)
Baños um 4.30 - im thermalbad
– das Wasser wär richtig schön warm – ideal zum Aufwärmen (hatten wir nötig, denn hier ist ganz schön frisch) und es war einfach nur schön, weil neben an gleich ein kleiner Wasserfall ist und wir den „Sonnenaufgang“ überleben durften – Sonne haben wir nicht wirklich gesehen (war leider bewölkt), aber es war wunderschön den Beginn des Tages und das immer Hellerwerden mitzuerleben – das hat wirklich was.
thermalbad kurz vorm gehen - so schauts also aus, wenns hell ist ;-)
Um 7.00 sind wir dann gemütlich auf Hotelsuche gegangen, haben auch dank Daniels Führer ein wirklich nettes gefunden (ganz zentral, gleich neben der Kathedrale), dass auch preislich ok war – nach einem gemütlichen Frühstück mit genialen Jugos, hab ich mich gemütlich ins Bett geschmissen und Kathrin ins Internet –
cafeterasse in unserem hotel
nächster Treffpunkt: kleine Bergtour in Richtung Rutun und Virgen – haben eine nette Runde gedreht und die Aussicht auf Banos genossen. (das einzig negative dabei ist nur, dass mein Fotoaparat ab der Virgen zu spinnen angefangen hat und auf der einen Seite immer einen schwarzen Schatten wirft – mal schauen, vielleicht kann ich in hier irgendwo richten lassen).
in rutun auf den almen
blick auf baños
Nach einen kurzen Stadtbesichtigung haben wir ein gemütliches Spätnachmittagsschläfchen eingelegt.
haben zuerst schwein gesehen - cuy stand (meerschweinchen ganz frisch)
Und wir können von uns behaupten, dass wir wirklich Schwein hatten, denn am Abend gab hier in Banos das Virgenfest, wo Ballons aus Seitenpapier und jede Menge Feuerwerkskörper in die Luft gejagt werden – außerdem gabs wirklich gut Livemusik – in der Band hat auch ein kleiner Bub (ca. 6-7 a) mitgespielt und der hatte es wirklich drauf, hat gut gespielt und hat sich voll weggeshaked – echt lässig (und von den Konzerten, die wir bisher erlebt haben, Cuenca, Sto. Domingo – gabs hier bei weitem die beste Stimmung!!)
Am Abend haben wir uns dann noch mal gemütlich in die Therme gehaut (wollten uns einfach noch mal entspannen und aufwärmen) – war zwar nicht mehr ganz so lässig, aber doch noch sehr angenehm ;-) – war ein wirklich superschöner Tag!
Am nächsten Tag haben wir dann noch einen Räder ausgeborgt und sind nach Rio Verde geradelt – es gibt zwar keinen wirklich Radweg, aber alle Autofahrer, die auf der Strecke unterwegs sind, sind gewohnt, dass hier viele mehr oder weniger gute Radlerfahrer unterwegs sind – sind auf alles gefasst (kann nur sagen, dass ich auch gut so) – der Weg nach Rio Verde ist insofern wunderschön, weils hier total viele Wasserfälle gibt – man bleibt hier einfach irgendwo stehen und schaut.
unsere radeltour
pailon de diabolo 1
pailon de diabolo 2
Bettistrip - 2. Mai, 02:28
Letzte WE war wirklich lustig und echt fein. Nachdem wir ja vom Puerto Quito WE total inspiriert waren, haben wir versucht am Sa eine Stelle am einem der Flüsse zu finden, wo wir baden können – gesagt getan, sind gemütlich am späteren Vormittag los, wir haben genau das gemacht, was uns Jenny gesagt hat, haben einfach die Busfahrer gefragt, wos schön ist zu baden und nach einem Weilchen bzw. nach ca. 5 Busfahrern haben wir sogar eine Auskunft bekommen – sie haben gemeint San Jacinto ist schön und auch nur ca. 40 min entfernt sind also in den Bus, ca 40 min gefahren, der Busfahrer hat uns gesagt wo wir rausmüssen – war eine kleine Wegkreuzung im Nirgendwo mit einem verosteten Schild mit Hinweis, dass es hier einen Touristenzentrum gibt – ein Stücken auf einem Schotterweg und schon tauchte wirklich der Fluss auf - für sto. domingische Verhältnisse wars auch wirklich touristisch, es gab eine kleine Hängebrücke zum Überqueren des Flusses, es gab ein paar kleinere Baracken, wo man was zum Essen kaufen kann (wirklich sehr gmschackig und exquisit), eine Ecuavolleyplatz (in dem das Wasser stand) und es gab Hängematten – also was will man mehr das Plätzchen hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler – es gab keinen Bereich wo man wirklich schwimmen konnte, denn überall war die Strömung so stark, dass selbst großer Anstrengung dich das Wasser auf jeden Fall runtertreibt (und dann find mal einem Platz zum anlegen!!!) – war aber trotzdem lässig, wir haben versucht den Fluss ein bisschen raufzuspazieren und haben dann beschlossen einfach stehen zu bleiben und unsere Körper oder Füsse umspülen zu lassen.
Wir haben dann auch versucht rauszufinden, obs nur derzeit nicht möglich ist hier zu schwimmen, weils ja doch die letzten paar Tage wieder ordentlich geregnet hat (hab wieder ein paar Tage bei Kathrin übernachtet, weils bei mir reingeregnet hat) – haben aber keine gscheite Antwort bekommen. Nachdem am Sa auch ein bisschen frisch war, haben wir nach kurzer Zeit beschlossen uns wieder auf dem Heimweg zu machen und sind einfach direkt nach San Jacinto, eine wirkliche Weltstadt, marschiert. Wir haben dort im Central Park auf dem Bus gewartet – war wirklich ein Erlebnis – denn hierher dürften praktisch niemals Touristen kommen – wir sind von allen Seiten angestarrt worden – und angestarrt ist wirklich wahr, denn es gab z.B. eine Gruppe junger Burschen, die ca. einen halben Meter von uns entfernt standen und einfach herstarren – selbst Grimassenschneiden und Zurückstarren hat nichts geholfen ;-)
Der Sonntag war super – Kathrin und Daniel haben sich den Tag überlegt und sich für meinen Geburtstag eine Überraschung ausgedacht – und besonders Kathrin hat sich dafür wirklich einen Haxen ausgerissen (weiß nicht genau, woher sie die Kraft genommen hat, denn sie hatte die Woche davor volles Programm, weil Jarson nicht da war – und wir waren am Sa am Abend auch noch auf einem Konzert in der Ferria und sind recht spät erst heimgekommen – war auch lustig, besonders die Cumbia Girls, die sich halbnackt, sexyheximässig bewegt haben – eine echte Augenweide – unsere Schönheitsideale weichen doch ein bisschen von den ecuadorianischen ab ;-)) – der Tag hat schon mit einem herrlichen Frühstück begonnen (mit Frühlingsaufstrich – ist mir schon voll abgegangen) – als nächster Punkt stand dann die Suche nach dem Tsachillas auf dem Programm – das sind eine Indigene Gruppe, die in der Region um Sto. Domingo zu Hause sind – werden auch Colorados genannt, weil sie bekannt für ihr knallrotgefärbtes Haar sind) – Kathrin hatte von Jenny, die Info bekommen, wo sie zu finden sind – so sind wir also zu 4. losgezogen, um sie zu suchen – wir haben zig Male sämtliche Busfahrer gefragt, wo wir hinmüssen bzw. nach dem Ort gefragt, den Jenny gesagt hatte – wir haben dann auch von einem Busfahrer das ok bekommen, dass wir in seinem Bus richtig sind – sind also rein, losgefahren, sind ein Stückchen aus Sto raus und standen plötzlich vor einer Kaserne – laut Busfahrer waren wir also da – von den Tsachillas gabs natürlich keine Spur – die leben nämlich nicht in Kasernen oder in einem Ghetto – haben dort wieder gefragt und diesmal eine neue Antwort bekommen – Via Quevedo zwischen km 7 und 8 wieder rein in den Bus (hier ist zu bemerken, dass wir in der Via Quevedo in den Bus gestiegen sind) – wieder zurück und noch ein Stückchen weiter – sind dann bei km 7 ausgestiegen, weil dort ein Weg weggegangen ist, der für uns der mögliche Eingang ins Tsachillas Gebiet sein könnte – war natürlich aus nicht – aber haben dann wieder gefragt und eine Frau hat uns erzählt, dass es nur noch ein Stücken mit dem Bus ist und dann noch ca. eine ½ Stunde mit einer Camioneta (Pickup-Taxi) waren also wirklich auf der richtigen Spur – da Problem war nur, dass es schon 3 war und um 4 Elisabeth und Johanna zur Jause kommen wollte wissen jetzt endlich wo sie sind und holen noch nach fix ist auf jeden Fall das die Suche auch Spaß gemacht hat und was wär eine WE ohne Busfahren ;-)
P.S.: der restliche Tag war auch noch wirklich schön – haben selbstgemachte Cookies und Apfelkuchen gegessen – mmh
P.S: hab vergessen zu schreiben, dass ich zum Frühstück meinen ersten selbstgemachten Kakao (aus Kakaomasse mit Milch und Zucker) getrunken haben – war echt genial werd ein Stückerl Kakaomasse zum Kosten mit nach Ö nehmen ;-)
Bettistrip - 26. Apr, 03:36
Seit letzter Woche gibt’s auch Neuigkeiten von der Arbeit – ich fahr jetzt für die nächsten Doe immer mit Diana und Co aufs Land um Vorträge über Hygiene (Schwerpunkt: Hygiene von Nahrungsmitteln) zu halten – besser gesagt, im Moment hält sie gemeinsam mit Amarillis (Voluntaria aus den USA, Friedenschor) und ich mach die Logistik, sprich Verkostung und Einkäufe, falls notwendig – letzten Do war das erste Mal und es war echt spannend, weils auch interessant ist, mitzubekommen, was die Leute so über Hygiene so wissen bzw. was ihnen wichtig ist kann nur sagen, wir machen hier wirklich Basisarbeit (angefangen vom Händewaschen und dem Erkennen, warum Hygiene wirklich wichtig ist bis hin zur Aufklärung, welche Krankheiten durch mangelnde Hygiene auftreten können) – die Arbeit macht aber Spaß und es tut auch gut ein bisschen rauszukommen und zu sehen, wo die Fasca bzw. das CRN noch tätig sind.
Bettistrip - 26. Apr, 03:34
Die letzte Woche war eigentlich sehr gemütlich – hab ich auch richtig mal gebraucht, denn die Osterwoche war doch ziemlich anstregend gewesen.
Kathrin und ich haben beschlossen, dieses WE mal zu Haus zu bleiben und nur am Sa nach Puerto Quito zu fahren, um Daniel zu besuchen und dort die Planta, wo sie Kakao produzieren, und die Finka, wo er wohnt, zu besichtigen.
Gesagt getan, wir haben uns um 8.00 mit Elisabeth getroffen und schon gings los in Richtung Puerto Quito – das liegt eigentlich nah bei Sto. Domingo – nur 2 Stunden mit dem Bus (fast ein Scherz für die Verhältnisse hier, besonders im Vgl zu den Buszeiten, die wir letzte Woche hinter uns gebracht haben) so um 10.00 waren wir da und wir sind gleich mit Daniel rauf auf die Planta – dort wars superspannend und ich bin ganz happy, dass ich jetzt weiß, wie man Schoki macht – das einzige, was uns auf der Planta ein bisschen zu schaffen gemacht hat, waren die leicht gegorenen Kakaobohnen – gemischt mit etwas heißer dampfiger Luft und du hast die perfekte Mischung für kleine Kreislaufschwankungen (bin ja Gott sei Dank verschont geblieben – nur Kathrin hats ein bisschen erwischt). Das lässige war auch, dass wir alles ausprobieren und kosten durften – und wir hatten auch das perfekte Timing, denn sie haben an diesem Tag auch Schokomasse hergestellt fehlt nur noch Zucker und Milch und du hast die beste Schoko (dieser Teil fehlt jedoch noch, denn die Maschine fehlt noch – aber vielleicht kommt sie ja noch bevor ich wieder nach Haus düs – mhhh)
so schaut die kakaofrucht aus - ist auch als frucht echt lecker
trocknen der kakaobohnen im freien oder
auch mit trocknungsanlage
entfernen der schale
mahlen der kakaobohnen
giessen der kakaomasse in formen
verpacken der kakaomasse - derzeit wirds ja noch woanders fertig gestellt - aber demnaechst soll eine maschine geben, die dann noch die fertigstellung (mischung mit kakao und milch) durchfuehrt --> haben uns bei daniel schon einen ziegel bestellt - wollen es naemlich probieren, mal selbst zu machen
Zu Mittags gings dann per Autostop zur Finka (hatte super viel Glück, denn es hat gleich beim ersten Auto geklappt und er hat uns sogar direkt bis vor die Haustür gebracht) – zur Begrüßung gabs gleich ein leckeres Mittagessen und danach hatten wir gleich 3 Guides für die Besichtung der Finka – war herrlich und wir hatten echtes Urwaldfeeling – denn ein Stückchen war nur vorheriger Machettenreinigung begehbar (fast wie bei Indiana Jones) – wir haben viele verschiedene Bäume und Sträucher samt Früche gesehen und erklärt bekommen und wir haben fast genauso viele Früche auch probiert – Zuckerrohr, Kokos, Kakao war echt lecker –mhhh
bahnen des weges mit der machette
geniale fruechte - weiss natuerlich schon wieder nicht wie sie heissen ;-)
louis beim zuckerrohrschaelen
elisabeth beim zuckerrohrverkosten
Und nachdem ja ziemlich heiß war und wir so brav gelaufen sind, gabs zur Belohnung schwimmen im Fluß – raus beim Tor – einmal links – dann gleich wieder rechts – über die Hängebrücker drüber und dann nochmals scharf rechts schon waren wir da – es war supertoll – einfach herrlich – total erfrischend und saumässig lustig hab beschlossen mir in Sto. Domingo jetzt auch einen Fluss zu suchen, der sauber ist und in dem man baden kann
schwimmen im fluss
Bettistrip - 15. Apr, 22:47